Testpflicht

Testpflicht IN den Schulen

JA oder NEIN zur Testpflicht?

Warum ich der Testpflicht mit gemischten Gefühlen entgegenstehen und wie wir uns entscheiden.

Die Osterferien sind vorbei und morgen geht die Schule wieder los, aber mit Testpflicht. Bis gestern war für uns eigentlich klar, dass Mini-Snyggis weiter Homeschooling macht. Denn wir haben uns eingependelt und kommen, auch wenn es furchtbar anstrengend ist, klar. Mini-Snyggis hat in den letzten 4 Monaten nicht 1mal geäußert, dass sie die Schule vermisst. Sie vermisst das Schwimmbad und den Zoo deutlich mehr. Das äußert sie fast täglich. Soziale Kontakte zu anderen Kindern hat Mini-Snyggis auch außerhalb der Schule – ganz coronaregelkonform.

Zugehörigkeitsgefühl

Wir Eltern fragen uns aber natürlich, ob sie das Zugehörigkeitsgefühl zur Klasse nicht verliert. Gut, die Klasse ist eh derzeit zweigeteilt, aber dennoch. Ihre Schulfreundin war auch bis dato Zuhause und hat Bedenken, so lange Maske zu tragen und auch Angst vor dem Test. Aber nun wagt sie es.

Deshalb haben wir heute am Frühstückstisch alle gemeinsam noch einmal die Situation besprochen, ob Mini-Snyggis es nicht vielleicht doch auch einfach mal ausprobieren möchte. Dann weiß sie wie der sehr kurze tägliche Wechselunterricht läuft und hat auch schon mal einen Test gemacht und das aber im Beisein der Eltern. Denn in der ersten Woche gilt erstmal noch das Ausführen eines Selbsttests, erst ab dem 19.4. soll die Testpflicht IN den Schulen gelten,wenn pädagogisches Personal der Schule die Kinder ohne Eltern in Klassenräumen testet. Aber ob das wirklich durchgesetzt werden kann da bin ich noch skeptisch.. Lehrer sind keine medizinischen Assistenten und Kinder werden in der Regel bei jeglichen medizinischen Untersuchungen von Eltern begleitet und das hat auch seine Gründe!

Die Testpflicht IN Schulen halte ich für bedenklich

Denn erstens gibt es Kinder, die sich nicht einfach so von irgend jemandem (auch wenns die Lehrerin ist) so ein Stäbchen in die Nase stecken lassen.

Zweitens gibt es Kinder, die sensibler sind als andere, die nicht von den Klassenkameraden beobachtet werden möchten, wenn sie untersucht werden und dann das Ergebnis mitbekommen.

Drittens: In dem Fall, dass das Ergebnis positiv ausfällt ist Mobbing sicher in irgendeiner Weise vorprogrammiert und auch sonst ist das positiv-getestete Kind nun in dieser Situation und mit vielen aufkommenden Gefühlen allein. Wer fängt das Kind in dieser Situation auf? Die Eltern sind nicht anwesend und der Lehrer muss die anderen Kinder weitertesten… Hier werden Kinder wieder allein gelassen und ich möchte mir nicht ausmalen was es mit der Psyche dieser Kinder macht.. Vor allen Mitschülern als der mit Corona infizierte gebrandmarkt aus dem Raum geschickt zu werden und fort alleine darauf zu warten, dass seine Eltern ihn abholen. Traurig..

Gleiche Bedingungen für alle?

Warum soll eigentlich für Kinder, die zur Schule gehen ein Test verpflichtend sein, aber für Angestellte die nicht im Homeoffice arbeiten nicht?!?! Gleiche Bedingungen für alle? Gerechtigkeit und Solidarität wie war das nochmal?

Ich bin niemand der nur jammert und kritisiert, ich finde es auch wichtig Alternativen zu finden. Ich fände ein Testzelt vor der Schule mit medizinischem Personal und der Erlaubnis, dass Eltern dabei sein können besser. Ist natürlich ein ziemlich großer Aufwand für 120 Minuten Unterricht pro Tag – wobei die Testzeit vermutlich von der Unterrichtszeit auch noch abgezogen werden kann…naja..da ist aus meiner Sicht Homeschooling zeit- und vielleicht auch nervensparender.

Wir haben uns dazu entschlossen, den Schulbesuch nach 4 Monaten mal zu testen. So kann sich Mini-Snyggis vom Testverfahren (mit elterlichem Beistand) und von der Schulsituation selbst ein Bild machen. Mini-Snyggis freut sich natürlich auch ihre Schule mal wieder von innen zu sehen und ihre Klassenkameraden. Aber ein bisschen Aufregung vor dem ganzen Prozedere liegt hier schon in der Luft, aber sie traut sich und möchte es probieren.Wenn es ihr nicht gefällt machen wir es so wie wir es schon die letzten 4 Monate bewältigt haben.

Das Infektionsrisiko ist, wenn denn wirklich nur negativ getestete in die Schule geschickt werden und die Testergebnisse (hoffentlich) zuverlässig sind eher gering. Daher holen wir am Montag die Tests ab und Mini-Snyggis geht erst ab Dienstag dann in die Schule und testet die Situation. Wenn es ihr nicht gefällt oder sich unwohl fühlt werden wir sie wieder zuhause beschulen.

Ich bin gespannt wie es dann am Dienstag läuft und was uns unsere Tochter zu erzählen hat. An erster Stelle steht für uns Eltern immer das Wohl unserer Kinder.

Wie seht ihr das mit der Testpflicht?Seid ihr generell gegen das Testen oder ist das für euch und eure Kinder ok? Oder macht euch auch eher das Testen IN den Schulen ohne Eltern Sorge? Was haltet ihr von einer Testpflicht für Betriebe (die es ja bisher nicht gibt)? Ich bin auf eure Kommentare gespannt.

Alles Liebe
Eure Gwendolin

3 comments to “Testpflicht IN den Schulen”

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  1. Balbina - 12. April 2021 at 8:49 Reply

    Ich finde deine Bedenken völlig gerechtfertigt und bin der Meinung, dass dies überhaupt nicht ok ist! Es wäre doch viel einfacher, die Kinder zu Hause zu testen, bevor sie in die Schule geschickt werden. Erstens haben sie so den Beistand/Hilfe der Eltern und zweitens muss dann nicht die Lehrerin bei allen Kindern testen. Ich bin selber Lehrerin und ich finde das geht gar nicht! Ich wohne in der Schweiz und dort sind die Schulen bekanntlich schon lange wieder offen mit Schutzmassnahmen natürlich. In gewissen Kantonen werden die Kinder wöchentlich getestet (freiwillig, es machen aber fast alle mit). Dies läuft aber mit einem Spucktest ab, welcher aber in einem „Pool“ gesammelt wird. Das Labor wertet also alle Tests einer Klasse gemeinsam aus. Nur wenn eine Klasse positiv getestet wird (man weiss dann nicht welches Kind), müssen alle Kinder einzeln ganz normal beim Arzt oder im Testzentrum nachgetestet werden und die Klasse wird in Quarantäne geschickt. Ist in meinen Augen für die Kinder angenehmer. Da ich im Mutterschaftsurlaub bin (unbezahlt, Elternzeit gibts nicht in der Schweiz), weiss ich nicht aus persönlicher Erfahrung wie das ist für die Eltern, Kinder und Lehrpersonen, aber ich finde es eine bessere Lösung als dein beschriebenes Modell. Finde es aber toll, wie ihr eure Tochter ausprobieren lässt und bin gespannt was ihr berichtet.
    Alles Gute!

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