Montessori

Ein bisschen Montessori, viel Intuition und ganz viel Liebe

Zu Beginn muss ich klar sagen, dass Mr. Snyggis und ich keine bestimmte pädagogische Richtung vertreten, vielmehr hören wir als Allererstes auf unser Bauchgefühl und unsere Intuition. Daneben berücksichtigen wir die Vielfalt der verschiedenen pädagogischen Strömungen und suchen uns das, was uns am Meisten entspricht und uns sinnvoll erscheint heraus und binden es in unser Leben ein.

„Hilf mir es selbst zu tun“ ist wohl die Kernaussage der Montessori Pädagogik.

Beim Konzept von Montessori geht es darum, die Selbständigkeit von Kindern zuzulassen und zu fördern.

Dieses Konzept haben wir anscheinend bisher, ohne jemals einen Ratgeber mit Montessori-Bezug gelesen zu haben, die letzten 3,5 Jahre rein aus Intuition gelebt. Klar war mir Montessori in irgendeiner Form ein Begriff, aber ich habe mich dahingehend tatsächlich nicht belesen. Doch auf der Suche nach weiteren kreativen Beschäftigungen für Kind und Eltern letztens, fiel mir ein Buch in die Hände, das Montessori Übungen für Zuhause beschreibt. Zu den Übungen werdet ihr auch bald Weiteres in meinem Blog lesen können 😉

Da mir die Übungen sehr gut gefallen, musste ich nun doch einmal ein wenig etwas über die Montessori-Pädagogik lesen. Und das, was ich las entsprach in vielen Punkten unserer Vorgehensweise.

Generell ließen wir und lassen wir immer noch unsere Tochter vieles eigenständig probieren und binden sie in normale Abläufe des Alltagsleben mit ein. Mini-Snyggis hilft schon im Haushalt mit seit sie 1,5 Jahre ist. Sachen zum Mülleimer bringen, Geschirrspüler ein-/ausräumen, Pflanzen gießen, den Hund füttern, Wäsche zur Waschmaschine bringen, Wäsche auf-/abhängen etc. – alles Dinge, die sie mit Freude erledigt und die sie bei der Erledigung mit Stolz füllen.

Wir geben ihr viel Freiraum umd bremsen sie nicht aus. Wenn etwas nicht gelingt, sind wir natürlich sofort zur Stelle und helfen ihr.

Wir entdeckten schon früh, dass Mini- Snyggis einen starken Drang hat, selbstständig Dinge zu tun.

In den einzelnen Entwicklungsschritten die Motorik und Kognition betreffend, war/ist unser Minimensch immer sehr früh mit allem dran gewesen.

Ich will hier aber nicht alles aufzählen was unser Kind schon kann, obwohl ich mich (und der Papa auch) natürlich darüber sehr freue und stolz bin. Aber ich will hier mit diesem Artikel nicht zeigen und sagen „Oh schaut mal alle, was mein Kind so kann“ wie es manche Mütter anscheinend in Babykursen gerne zum Besten geben. Dieses Verhalten kenne ich aber nur vom Hörensagen, da wir selber gar keine speziellen Babykurse besucht haben. Den einzigen Kurs den wir mit Mini-Snyggis ein Jahr lang gemacht haben war das Eltern-Kind-Turnen.

Jedes Kind ist individuell und hat seine eigene Entwicklung. In manchen Dingen ist es schneller in manchen vielleicht nicht ganz so schnell. Manche Kinder sind in der motorischen Entwicklung sehr schnell, dafür aber beim Sprechen langsamer. Aber eines tragen alle Kinder in sich: den Wissensdurst und den Wille zur (Erprobung der) Selbständigkeit. Dies liegt jedem Kind inne und sollte nicht unterdrückt, sondern unterstützt werden.

Was ich mit diesem Artikel sagen und zeigen will, ist, dass man seinem Kind die Freiheit geben sollte, etwas selber ausprobieren zu dürfen. Den Drang zur Selbständigkeit, den jedes Kind in sich trägt, sollte von den Eltern gefördert werden, um einen selbstbewussten und kompetenten Menschen aufwachsen zu sehen.

Natürlich braucht man dafür Geduld, denn z.b. Schuhe und andere Kleidungsstücke sind bei den ersten Versuchen natürlich nicht ganz so rasch angezogen als wenn es die Eltern übernehmen. Aber welche Freude ist es, seinem Kind bei den ersten Erfolgen in die stolzen Kinderaugen zu sehen. Und wenn etwas nicht klappt, sind wir natürlich sofort zur Stelle und helfen. Es besteht auch keinerlei Leistungsdruck. Wenn sie etwas probieren möchte, lassen wir sie es selber machen und zu manchen Dingen ermuntern wir sie durch aufbauende Worte, wenn der Mut fehlt. Aber sie muss Sachen nicht können. Sie kann die Sachen, wenn sie sie kann.

Auch bei der Kinderzimmereinrichtung kann man seinem Kind helfen, selbstständig zu agieren. Denn nur wenn das Kind an die gewünschten Dinge selber rankommt, kann es eigenständig entscheiden, womit es sich beschäftigen möchte.

Bei der Gestaltung des Kinderzimmers nach einem Umzug vor 1,5 Jahren haben wir  auch auf unser Bauchgefühl gehört und lagen auch hier anscheinend nach Montessori-Pädagogik richtig. Das liegt vermutlich daran, dass Mr. Snyggis und ich uns unser inneres Kind bewahrt haben und dazu noch ziemlich empathisch sind. Daher können wir uns sehr leicht in andere Köpfe hineindenken und verstehen.

Bei Mini-Snyggis Kinderzimmer haben wir die Bücherregale und Bilder auf Augenhöhe angebracht bzw. so dass sie die Regale selber gut erreichen kann und sich so die Bücher, die sie angucken oder mit uns lesen will, selber aussuchen und herausholen kann. Mini-Snyggis macht es auch tatsächlich immer wieder Spaß die Bilder von den Wänden neu zu platzieren.

Die Malutensilien befinden sich bei uns im Wohnzimmer und auch da kann sie jederzeit selber an ihre Stifte etc.

Viele ihrer Spielsachen sind ebenfalls für sie immer erreichbar, aber im Gegensatz zu Montessori, stehen nicht alle Spielsachen offen im Regal. Dafür hat Mini-Snyggis einfach zu viele Spielsachen. Playmobil und Lego sind in transparenten Aufbewahrungsboxen und vieles Andere ist in nicht einsehbaren Aufbewahrungsboxen, aber sie weiß genau, wo sie etwas findet.

Einiges steht leider auch tatsächlich auf dem Regal, an die sie nicht rankommt. Da müssen wir uns noch ein wenig was überlegen.

Was ihren Kleiderschrank und ihre Kleiderauswahl angeht, handhaben wir das so:

Vor einem halben Jahr wich der große Kleiderschrank aus ihrem Zimmer und stattdessen bekam sie einen Schrank mit vielen kleinen Fächern. Jedes Fach mit kleiner Tür und einem Tiermotiv. So kommt sie selber an ihre Kleidung und kann sich ihr „outfit of the day“ selber aussuchen. Manchmal müssen wir wettertechnisch Kompromisse eingehen. Zu dem von ihr ausgesuchten Sommerkleid mit Hose muss dann halt doch noch ein Langarmshirt dazukommen. Meistens beweist sie wirklich Modegeschmack oder besser gesagt mir gefällt es fast immer sehr gut. Selten gefällt es mir nicht, aber das ist entweder dann mein Problem oder ich versuche sie dazu zu überreden doch noch vielleicht ein Teil auszutauschen.

Und dann gibt es noch die Momente, in denen man wirklich diskutieren muss. Wenn Mini-Snyggis mitten im Winter beschließt doch lieber Sandalen anziehen zu wollen, statt der Winterstiefel. Hier diskutieren wir mit ihr und erklären ihr, warum doch aber nun Stiefel besser sind, bis die Einsicht kommt. Und bis die Einsicht kommt, kommt auch so manchmal ein großer Trotzanfall dazwischen. Aber auch da muss man als Eltern durch.

Und dann gibts auch noch die Momente, in denen sie einfach keine Lust hat, sich selber etwas rauszusuchen, dann darf ich meine Lieblingsteile für sie zusammenstellen.  🙂

Und wer jetzt denkt, der Kleiderschrank ist ja eh nur mit Sachen gefüllt , die ich aussuche, irrt sich. Natürlich bin ich es, die einerseits Kleidung für sie kauft, die mir bzw dem Papa gefällt , aber wenn wir Onlineshopping betreiben, darf Mini-Snyggis sich mit dazusetzen und sagen welche Sachen ihr besonders gut gefallen. Und dann gibt es auch noch die Oma, die auch immer mal wieder gerne für die Enkelin shoppen geht und zum Glück zu unser aller Befinden meistens unser aller Geschmack trifft.

Alles in allem hören wir in Erziehungsfragen meistens auf unsere Intuition/unser Bauchgefühl und lassen uns von verschiedenen pädagogischen Konzepten inspirieren und suchen uns das Beste bzw. das was uns am Meisten entspricht und anspricht für unsere Familie heraus. Uns ist es wichtig die Selbständigkeit unseres Kindes zu fördern, ihr viele Freiräume und Entscheidungsfreiheiten zu geben und sie in ihrem Können zu unterstützen und bei dem Erlernen von Dingen hilfreich zur Seite zu stehen. Denn mein einziges Ziel ist es in meiner Erziehung einen glücklichen und selbstbewussten Menschen groß zu ziehen.

 

 

 

 

 

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