Eingewöhnung

„Welcome back!“ Die erste Woche Eingewöhnung – Warum bei uns der Papa die Eingewöhnung in der Kita macht

Wie schnell die Zeit vergeht. Unsere Große kommt nun nach den Sommerferien in die 3. Klasse und plötzlich ist es auch für unseren Quietschi soweit. Er wird noch dieses Jahr 3 Jahre alt und ist also nun im perfekten Kindergarten-Alter. Thema Kita und Eingewöhnung rücken näher.

Ich möchte euch hier von der 1. Eingewöhnungswoche von unserem Quietschi im Kindergarten berichten und meine Erfahrungen zum Thema Eingewöhnung teilen.

Aber vor jeder Eingewohnungszeit liegt die „richtige“ Wahl der Kita. Wenn man hier überhaupt von Wahl sprechen kann denn man kann heutzutage schon einfach nur froh sein wenn man überhaupt einen Platz bekommt. Damals bei unserem ersten Kindergartenkind habe ich mitbekommen dass es vielen Eltern wirklich egal ist in welche Kita ihr Kind kommt. Einige Eltern haben ihr Kind sogar einfach DAS KIND genannt und waren froh wenn DAS KIND einen möglichst lang betreuten Kitaplatz bekommen haben. Das kam mir alles sehr befremdlich vor und wir haben uns damals für Mini Snyggis auf die Suche begeben um einen freundlichen und herzlichen Kindergarten zu finden. So haben wir uns viele angesehen und DEN gefunden. Das war unser Kindergarten und mit viel Liebe und Energie haben wir auch den Platz für Mini Snyggis bekommen und für uns stand fest: Hier soll auch der Quietschi seinen Platz finden.

Die Wahl der Kita und wer macht die Eingewöhnung?

Beides stand für uns schon lange vorher fest. Unsere Wunsch-Kita für den Quietschi sollte die Kita von Mini Snyggis sein und so haben wir uns diesmal den Aufwand für die Recherche gespart und alle Energie in unsere Wunsch-Kita gesteckt und HOLLA – wir haben den Platz bekommen. Uns war bewusst dass es ein bisschen fahrlässig war, auf nur eine Kita zu setzen aber wir wussten auch dass wir diesen Platz haben wollten, weil wir unseren Quietschi nicht einfach in irgendeine Kita stecken wollten. Hätte es nicht geklappt? Wir waren bereit unseren Kleinen auch noch ein weiteres Jahr zuhause zu betreuen. Alles war dafür vorbereitet und durchdacht. Wir wussten dass es schwer werden wird wenn wir den Kita-Platz nicht bekommen hätten aber JA .. wir haben für unseren Kleinen unsere Wunsch-Kita bekommen und sind sooo glücklich.

Mit dem Glück im Bewusstsein ging der Alltag erstmal weiter und unsere Große beendet ihr 2. Schuljahr. Es kommen die Ferien und wir machen noch einen schönen Urlaub und ganz plötzlich ist es soweit: Unser Kleiner kommt in die Kita und die Eingewöhnungszeit beginnt. Wer begleitet die Eingewöhnung im Kindergarten? Auch das stand für uns fest und wurde geplant. Wie schon bei Mini Snyggis mache ich auch diesmal die Eingewöhnung für unseren Quietschi. Warum der Papa? Das hat für uns ganz pragmatische Gründe. Es klappt (bei uns) wahrscheinlich einfach besser.

Der Papa macht die Eingewöhnung. Warum?

Uns war wichtig dass wir unsere beiden Kinder die ersten 3 Jahre zuhause ohne Fremdbetreuung haben und darauf ausgerichtet haben wir unser Leben organisiert – natürlich mit Abstrichen in so einigen Punkten. Die Bindung zur Mama ist die intensivste Bindung und für die ersten Jahre das Wichtigste. Natürlich auch zum Papa und da stehe ich in nichts nach .. aber die Wichtigkeit der Mama für die Kinder war auch mir von Anfang an bewusst. Ich erfülle als Papa einen sehr wichtigen Platz in der Famillie und meine Beziehung zu den Kindern ist genauso eine sehr intensive. Aber irgendwie auch anders – eben als Papa. Der Papa lässt eher mal etwas durchgehen. Er meckert vielleicht mal nicht ganz so schnell. Der Papa steht aber immer auch hinter der Mama um vor den Kindern eine Einheit zu bilden.

In der Eingewöhnungszeit ist es wichtig, sich möglichst komplett zurückzuziehen, aber trotzdem für das Kind den sicheren Hafen zu bieten. Aber möglichst nicht einmischen, nicht aufspringen und helfen oder schlichten. Ich denke dass die Mama hier schneller einspringen würde um dem Kleinen zu helfen. Dies soll in der Eingewöhnung aber der oder die Erzieherin machen. Trotzdem habe ich als Papa aber immer ein Auge auf meinen kleinen Neuankömmling im Kindergarten. Schließlich kennt er das alles noch nicht und hier und da lauern Gefahren, die vielleicht unsere Bezugserzieherin nicht so schnell erkennt oder auch einfach gerade nicht da ist oder anders beschäftigt ist.

Ich bin natürlich auch voll und ganz mit Herz und mit meinen Augen für unseren Kleinen in der Eingewöhnungszeit da aber ich denke, dass ich mich scheinbar besser zurückhalten kann und das schließlich auch eine Trennung von mir und Verabschiedung mit mir besser klappt. Mama ist halt Mama und die Bindung doch eine andere. Daher ermöglicht die Eingewöhnung mit dem Papa für uns auch ein schnelleres „loslassen können“.

So gehen wir mit viel Neugier in die Eingewöhnungszeit und sind gespannt wie sich unser Quietschi die ersten Tage im Kindergarten bewegt. Ob er sich schnell wohl fühlt oder vielleicht doch nicht so schnell. Vor einiger Zeit hatten wir einen kleinen Schnuppertag im Kindergarten und dort hatte sich Quietschi schon sehr wohl gefühlt. Das macht Hoffnung aber muss nichts heißen. Wir sind gespannt!

Tag 1 der Eingewöhnung

Wir freuen uns und sind gespannt. Der Quietschi stürmt schon fast in die Kita und mein Herz hüpft

Tag 1 der Eingewöhnung

Der erste Tag ist für den Quietschi recht komfortabel. Das war Zufall und nicht unbedingt geplant. Wir sollten etwa eine halbe Stunde später kommen um nicht igleich in den morgendlichen Trubel zu geraten. Nun fand heute aber in seiner Gruppe eine Geburtstagsfeier statt und unsere Bezugserzieherin empfängt uns schon am Tor und wir dürfen gleich raus in den Garten. Für den Quietschi super denn er mag den großen Garten und es ist ja auch wirklich schön dort. Für den ersten Tag war dieser Beginn natürlich sehr komfortabel da zunächst noch keine anderen Kinder im Garten waren. So konnten sich der Quietschi und seine Erzieherin recht gemütlich kennenlernen und beschnuppern 😉

Geplant war, dass wir zunächst 1 Stunde bleiben. Daraus wurden aber schnell fast 2 Stunden und der Quietschi hat sich sichtlich wohl gefühlt – auch als dann die anderen Kinder dazugestoßen sind. Es geht dann noch durch einige Räumlichkeiten, zur Garderobe und auf die Toilette. Qietschi nimmt alles sehr schnell an und probiert vieles aus. Die Wasserhähne werden an und aus gemacht, die Hausschuhe in der Garderobe platziert, die Jacke angehängt und dann werden sogar im Garten schon erste Kontakte geknüpft und mit den anderen Kindern ein wenig gespielt. Der Quietschi wird von vielen Kindern nett empfangen und zum Spielen eingeladen. Und wieder hüpft mein Herz oder nein – es hüpft irgendwie die ganze Zeit wenn ich sehe wie sich unser kleiner Wurm schon sooo groß im Kindergarten bewegt.

Dem Quietschi hat es super gefallen und er freut sich schon auf den nächsten Tag. Zuhause gibt es aber erstmal noch eine kleine Party. Auch Oma und Opa sind gekommen und wir feiern unser Kindergartenkind mit einer kleinen Überaschungsparty.

Überaschungsparty
Geschenke

Ich lass mir am Abend noch mal alle Bilder und Eindrücke durch den Kopf gehen. Ich bin sehr zufrieden und glücklich dass wir unsere Wunsch-Kita bekommen haben. Auch die Kita-Leitung hatte uns morgens mit offenen Armen und viel Freude empfangen: „Welcome back!“ waren die ersten Worte und mir strahlte eine herzliche Freundlichkeit entgegen.

Tag 2 der Eingewöhnung

Heute steht das Tor schon offen und der Quietschi wandert wieder fröhlich in seinen Kindergarten.

Tag-2

Es ist Mittwoch und mittwochs ist in unserem Kindergarten immer biblischer Morgenkreis. Jonas erster Morgenkreis überhaupt. Heute beginnt der Kindergartentag durch den Morgenkreis etwas schwieriger. Am Liebsten wäre er gleich wieder in den Garten gelaufen.

Den Morgenkreis übersteht er gut. Hier gehört noch etwas Gewöhnung dazu aber ich habe den Eindruck, dass er mit etwas mehr Routine auch bald mit Freude den Morgenkreis mitmacht. Mich überascht dann aber doch, dass er nicht gleich nach dem Morgenkreis raus will, sondern das Malen zusammen mit 2 anderen Kindern bevorzugt. Das freut mich, dass er zunächst in der Gruppe bleiben möchte bevor es zum Spielen nach draußen geht.

Ich bleibe immer in seiner Nähe und gebe ihm damit Sicherheit. Ich lasse ihn aber machen und entscheiden und unterstütze durch meine passive Art den Aufbau einer Bindung zwischen ihm und seiner Bezugserzieherin. Immer wieder kommt der Quietschi aber wieder zu mir zurück, wenn die Erzieherin nicht für ihn da ist und der Quietschi natürlich unsicher wird.

Laut „Berliner Modell“ befinden wir uns natürlich noch ganz am Anfang in der Eingewöhnungsphase. Aber ich habe das Gefühl, dass wir bald schon den nächsten Schritt wagen können. Hier schlägt der Senat vor, dass ich mich für 10-20 Minuten entferne und mich von meinem Kind verabschiede. Wenn ich zurückkomme ist dies die Abholsituation und wir gehen nachhause. Ich bin gespannt ob die Erzieherin einen ähnlichen Eindruck hat und mir diesen Schritt vorschlägt. Denn der Quietschi macht auch heute wieder einen tollen Eindruck und spielt und bewegt sich sehr frei.

Heute bleiben wir gute 2 Stunden und am Ende schlägt mir die Erzieherin vor, dass der Quietschi an Tag 3 gerne schon zu Mittag bleiben kann und ich mich eine kurze Zeit vorher verabschiede. Dies verwundert mich etwas und mir kommt das etwas übereilt vor. Denn das ist eigentlich Schritt 4 und wir haben noch nicht mal Schritt 2 (10-20 Minuten entfernen) ausprobiert. Ich bin etwas skeptisch..

Aber es war wieder ein toller Kita-Tag und wir sind mächtig stolz wie toll unser Kleiner es macht.

Tag 3 der Eingewöhnung

Heute kommt schon das eigene Laufrad mit und er fährt voller Freude auf den Tag durchs Tor.

Ich muss eigentlich gar nichts mehr sagen. Er weiß wo und wie er das Rad abstellen muss, wo ich den Kinderwagen hinzustellen hab. Er läuft zu seiner Garderobe, zieht sich die Schuhe aus und will heute keine Hausschuhe anziehen – also gehts mit nackigen Füßen in die Gruppe. Alles läuft heute wieder super. Aber ich bin natürlich gespannt ob es heute mit der geplanten Verabschiedung und mit dem Mittag geklappt. Und tatsächlich! Der Quietschi verabschiedet sich von mir und sagt, dass er jetzt essen geht. Ich drück ihn noch und gebe ihm noch ein Küsschen und erkläre ihm, dass ich nach dem Essen wiederkomme und ihn dann abhole. Er sagt „Bye bye“ und winkt.

Das war unser 3. Tag und ich bin überascht und freudig wie gut das alles geht. Denn es ist ja schließlich ein riesen Schritt. Der Quietschi war vorher noch nie fremdbetreut oder von uns getrennt.

Der nächste Tag soll uns aber zeigen, dass mein erstes Gefühl doch richtig war und Schritt 4 vor Schritt 2 und 3 einfach übereilt war.

Tag 4 der Eingewöhnung

Heut ist Freitag und Tag 4 der Eingewöhnung. Irgendwie kommt mir der Quietschi heute etwas müde vor. Er fährt aber wieder voller Freude mit seinem Laufrad in den Kindergarten.

Ich teile seiner Bezugserzieherin mit, dass der Kleine heute einen müden Eindruck macht, damit sie sich ein bisschen darauf einstellen kann. Heute gefällt ihm auffallend gut schon der Morgenkreis. Denn es wird viel gesungen und er darf sogar die Gitarre spielen. Die Erzieherin sorgt für die richtigen Akkorde und der Quietschi für den Rythmus. Toll!

Danach geht es raus und es wird bei diesem Temperaturen viel mit Wasser gespielt und mir macht der Kleine wieder einen super Eindruck. Ich freuhe mich dass es ihm hier sichtlich gefällt. Der Quietschi spielt, ich bekomme einen Kaffee gereicht und die Erzieherin bespricht mit mir zusammen ein paar Fragen zum Quietschi aus dem Sprachlerntagebuch.

Immer wieder zischt der Kleine mit dem Laufrad an mir vorbei, lacht und macht zusammen mit den anderen Kindern einen tollen Eindruck. Aber ich bemerke auch seine Müdigkeit und mir kommen wieder Zweifel ob es richtig ist, ihn heute wieder hier allein Mittag essen zu lassen. Dieser Schritt ist ja eigentlich noch viel zu früh.

Dann ist es auch bald soweit und mir geht das hier heute alles viel zu unüberlegt und schnell. Ich möchte mich noch vom Quietschi verabschieden aber plötzlich huscht die Erzieherin mit ihm an mir vorbei und sagt relativ hektisch, dass der Papa jetzt geht. Ich hab nicht die Chance, mich in aller Ruhe zu verabschieden und schon verschwindet er im Gruppenraum. Und Ich habe noch ein leises „Papa“ wahrgenommen. Das kann einfach so nicht gut gehen dachte ich mir und bin dann aber raus.

Leider ging es auch nicht gut. Zum Glück bin ich etwas früher zurückgekommen. Denn ich hatte mich sehr in der Nähe aufgehalten. Der Quietschi weinte und war verzweifelt, aber auch ganz doll froh dass ich wieder da war. Wir haben erstmal intensiv gekuschelt aber sollten dann schnell gehen. Auch das war mir etwas befremdlich.

Auf dem Rückweg hab ich dem Kleinen viel Mut gemacht und erzählt wie stolz ich auf ihn bin. Zuhause angekommen gibt es erstmal ein Eis und ich denke dass von dieser schrecklichen Erfahrung nicht viel hängen geblieben ist und er sich trotzdem wieder auf seinen nächsten Kita-Tag am Montag freut 🙂

Ich werde am Montag nochmal das Gespräch mit der Erzieherin suchen und dann gehen wir das Ganze nochmal ruhiger und überlegter an. Ich denke, man sollte der Eingewöhnung Zeit geben. Und nicht ohne Grund sind eigentlich 3 Wochen vorgesehen und nicht ohne Grund ist der Schritt mit dem Mittagessen etwas später angesetzt. Für unsere Kleinen sind das gaaanz große Schritte und wir sollten immer wissen was für eine große Leistung sie damit vollbringen. Wir sind stolz auf unseren Kleinen!

Was habt ihr für Erfahrungen mit der Eingewöhnung gemacht? Ich freue mich über eure Kommentare!

Alles Liebe!
Euer Marten

2 comments to “„Welcome back!“ Die erste Woche Eingewöhnung – Warum bei uns der Papa die Eingewöhnung in der Kita macht”

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