Vor einem Monat hab ich in meinem Blogpost über die ersten Woche der Eingewöhnung berichtet und möchte euch nun heute ein kleines Update geben. Ich hatte euch erzählt warum ich (der Papa) bei uns die Eingewöhnung mache. Ich habe von tollen ersten Tagen berichtet. Alles lief in meinen Augen super. Unser Quietschi ist jeden Tag begeistert in die Kita eingerollt. Aber es waren eigentlich nur 4 Tage und dann lief es gar nicht mehr gut. Warum? Das könnt ihr hier in meinem Blogpost zur ersten Woche lesen. Hier erzähle ich euch aber nun wie es glücklichweise dann doch nach ein wenig Holpern weiterging mit der Eingewöhnung.
Nach der 1. Woche ein Neustart
Schon nach 2-3 Tagen haben wir (ich und die Bezugserzieherin) gemerkt, dass es vielleicht nicht so gut läuft. Der Quietschi konnte aus diversen Gründen keine Beziehung zur Erzieherin aufbauen. Er ist zwar fröhlich jeden Tag in den Kindergarten reingefahren aber nach kurzer Zeit hat ihn der Mut verlassen. Der arme kleine Kerl. Ich hatte immer noch die „Anweisung“ Abstand zu halten und damit meinem kleinen Jungen den Übergang zu erleichtern. Aber das war in unserem Fall eine falsche Herangehensweise. Und das hat sich auch schnell geändert. Auf mein Bitten haben wir die Bezugsperson gewechselt. Und ich bin dankbar, dass die Kita das einrichten konnte. Ein großes DANKE an die neue Begleiterin in der Eingewöhnung. Jetzt war Nähe und Liebe wichtig und Sicherheit für unser neues kleines Kindergartenkind. So haben wir unsere nächsten 3 Wochen zusammen im Kindergarten verbracht.
Morgenkreis überstehen und den Übergang zum Spielen meistern
Jeden Morgen fährt unser Quietschi freudig in die Kita. Und jeder Morgen ist anders. Mal hat jemand Geburtstag und es wird gefeiert. Dann findet der Morgenkreis in der Gruppe statt und dann draußen im Garten und dann plötzlich oben im Mehtzweckraum. Jeden Tag eine neue Herausforderung für einen so kleinen Neuankömmling. Aber eines ist jeden Tag gleich. Es sind Farben-Wochen und jede Woche darf jedes Kind etwas mit der Wochenfarbe von Zuhause mitbringen und allen zeigen (und etwas dazu erzählen). Das rettet unseren Kleinen so manches Mal über die Phase des Morgenkreises. „Mama Mama“ höre und fühle ich trotzdem fast jeden Tag schon im Morgenkreis. Der Quietschi möchte nach Hause. Ich sitze mit im Morgenkreis und bin für ihn da und tröste ihn: „Ein bisschen noch. Gleich ist der Morgenkreis vorbei und wir gehen raus spielen.“ – „Papa!“ – „Ja – Papa kommt mit!“.
Jetzt im Nachhinein muss ich sagen: Eine tolle Zeit! Denn ich konnte sehen wie die Erzieherin es immer geschafft hat, unseren Kleinen aufzufangen. Ich konnte sehen wie der Quietschi plötzlich doch fröhlich war, mit anderen Kindern spielt und ganz ausgelassen durch die Kita hüpft.
Wir sind mit der neuen Bezugserzieherin super zufrieden und haben ein gutes Gefühl. Dennoch merke ich, dass der Quietschi noch etwas Zeit braucht und das weiß auch die Erzieherin. Und so bauen wir in kleinen Schritten die nächsten 3 Wochen der Eingewöhnung aus.
Die nötige Zeit geben
Wir haben auch gehofft, dass es schneller geht. Wir wussten aber, dass es anders kommen kann. Und wir verstehen das auch. Die Kinder brauchen Zeit und wenn immer es möglich ist: Gebt den Kindern die Zeit! Wir haben uns dafür entschieden unserem Kleinen, wie auch damals unserer Großen, diese Zeit zu geben. Auch Mini-Snyggis brauchte etwas länger, sich daran zu gewöhnen teilweise fremdbetreut zu sein. Wir haben mit Absicht bei Beiden das eigentliche Kindergarten-Eintrittsalter von 3 Jahren gewählt und waren bis dahin für unsere Kinder 24/7 da. Und das soll sich plötzlich ändern? – Natürlich ist das für die Kinder schwierig – aber auch wichtig.
Die 24/7-Betreuung über 3 Jahre bedeutet natürlich Einschnitte im Privattleben, Einschnitte im Finanziellen, aber vor allem eine große Bereicherung im Familienleben. Und ganz ganz vor allem festigt es das Vertrauen der Kinder und die Bindung zwischen Mama-Papa-Kind, auf die sie sich ein Leben lang verlassen können. Den Kindern dieses verlässliche Gefühl zu vermitteln ist uns das Wichtigste.
Naja und so verzichten wir halt auf das Eine und Andere und sind froh, dass wir es schaffen! Eine schwierigere Eingewöhnungszeit! Aber Grundsteine für eine Bindung in den wichtigsten ersten 3 Jahren des Lebens zu schaffen hat für uns Priorität. Und schon bald verkraftet auch unser Quietschi den Moment der Trennung, weil er weiß, dass wir da sind und er eine schöne Zeit im Kindergarten verbringen kann. Aber das Wichtigste sind die festen Wurzeln. Eine schöne Zeit soll er auch später in der Schule haben, bei seinen Hobbies und immer wenn er nicht Zuhause ist. Aber er soll immer wissen, dass er sein Zuhause hat und sich auf uns Eltern verlassen kann.
Die Trennung fällt immer noch schwer – aber das ist ok!
Drei Wochen lang verlängern wir meine Abwesenheitszeiten und gehen so Schritt für Schritt. Ich freue mich wie der Kleine sich in der Kita entwickelt. Er fängt an beim Morgenkreis aktiv mitzumachen, Dinge den anderen Kindern zu zeigen und spielt und macht mit. Er wird mehr und mehr der Quietschi, den wir von Zuhause kennen. Noch bin ich dabei und würde hier und da gerne einschreiten, aber das muss ich den Erziehern überlassen denn schließlich soll ich mich bald ganz entfernen. Einschreiten wenn ich sehe, dass er Dinge macht, die er eigentlich nicht machen soll. Aber wenn ich das sehe, fühle ich auch dass er mehr und mehr ankommt. Und das tut gut! Auch wenn er den Kies und Sand durch die Gegend wirft ;-). Vor allem auch die ErzieherInnen freuen sich über die Ausgelassenheit und die wirklich liebevolle Art von unserem kleinen Quietschi.
Angekommen – Papa geht!
Mein letzter Absatz zur Eingewöhnung. – Es ist soweit. Ankommen, Tschüß sagen und nach dem Mittag wieder kommen. Ich bin skeptisch und immer nöch geprägt von der ersten Woche der Eingewöhnung. Aber jetzt lief ja alles eigentlich ganz anders und der Kleine hat eine tolle Bezugsperson und es funktioniert einfach gut. Dann kann ich mein Kind auch gerne erstmals einen ganzen Vormittag „allein“ lassen. Allein ist er ja nicht! Das hab ich 3 Wochen lang mitbekommen und ich hab ein gutes Gefühl auf das ich mich verlassen kann.
Und ich kann mich tatsächlich auf mein Gefühl verlassen. Der Quietschi hatte bisher immer ein paar tolle Stunden im Kindergarten. Zwar fällt ihm, und damit auch mir, jedes Mal die Trennung schwer, aber ich führe immer beim Abholen ein kurzes Gespräch mit der Erzieherin. Und immer kann sie mir sagen, dass er sich schnell trösten lässt und danach ein gaaaanz fröhlicher kleiner Kerl ist. Die Traurigkeit bei der Trennung ist völlig ok und logisch, aber tut weh- auf beiden Seiten. Umso besser zu wissen, dass er sich nach kurzer Zeit wohl fühlt und gut angekommen ist. Und irgendwann kommt der Zeitpunkt wo ich dann zu hören bekomme warum ich denn jetzt schon zum Abholen komme.
Leider bin ich jetzt nicht mehr dabei und kann nicht mehr sehen wie sich unser Kleiner in der Kita bewegt und später der Mama alles erzählen. Eine schöne und schmerzhafte Zeit! Aber schön zu wissen, dass der Kleine für die Zeit dort gut „untergebracht“ ist und was für liebevolle ErzieherInnen die Kita hat. Dennoch ist uns die Familienzeit weiterhin die wichtigste Zeit und wir genießen die sie zusammen (wann immer es geht) wenn alle Zuhause sind.
Habt ihr auch schon Erfahrungen mit der Eingewöhnung gemacht? Wie lief es bei euch?
Alles Liebe
Euer Marten
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