Wenn ein geliebter Mensch geht: Trauer in der Familie – wie geht man damit um?

Wenn ein geliebter Mensch von uns geht.. Ein Todesfall in der Familie tritt auf. Wie geht man damit um? Wie erklärt man Kindern den Tod?

Wir hatten am Wochenende einen plötzlichen und unerwarteten Todesfall im engsten Kreis der Familie – Martens Bruder ist gestorben. Der Verlust hinterlässt tiefe Wunden bei uns, vor allem bei Marten und seiner Familie. Der Tod kam plötzlich und unerwartet. Denn das erreichte Alter ist bei weitem kein Alter bei dem sich die Angehörigen damit trösten können, dass der Verstorbene ein langes und erfülltes Leben hatte. Wir hatten lange überlegt, ob es wie gewohnt ein Wochenende in Bildern auf dem Blog erscheint oder nicht. Der Tod ist ein Tabuthema und die Trauer sehr privat.

Wir haben uns dennoch dafür entschieden. Denn der Tod ist leider nunmal Bestandteil des Lebens und viele Familien fragen sich bei solch einem Schicksalsschlag wie man mit Kindern darüber redet, wie man sich verhalten soll. Deshalb schreiben wir darüber wie wir die ersten Tage nach der Schreckensnachricht als Familie gemeistert haben. Statt der Bilder stand diesmal viel mehr der Text im Fokus. Fotos sind winzig kleine Ausschnitte der Realität. Denn natürlich geht trotz Todesfall der „Alltag“ weiter. Die Welt bleibt nicht stehen, auch wenn es sich so anfühlt.

Der Tod gehört zum Leben dazu. Aber er kommt nie zum richtigen Zeitpunkt

Der Tod gehört zum Leben dazu. Und der Tod eines geliebten Menschens kommt immer zu früh. Es gibt eigentlich nie einen guten Zeitpunkt für den Tod. Ich persönlich habe bisher das Glück gehabt nur einen einzigen Menschen, der mir unheimlich nahe stand verabschieden zu müssen: meine Oma. Sie hatte zum Glück ein sehr hohes Alter erreicht und ich habe mich von ihr verabschieden können und ihr bis zum letzten Atemzug die Hand gehalten. Das war ein schwieriger Moment für mich aber letzten Endes gut. Doch der Verlust eines Menschens, der noch nicht so ein hohes Alter erreicht hat, mit dessen Tod man nicht so schnell gerechnet hat ist etwas anderes. Vor allem wenn einem ein letztes Gespräch ein letzter Kontakt kurz vor dem Tod  fehlt, man sich doch eigentlich noch letztens melden wollte ist es unheimlich schmerzlich. Man macht sich Vorwürfe, die einen vermutlich immer begleiten werden. Und vermutlich macht sich auch jeder irgendwie irgendwelche Vorwürfe. Denn man hätte vermutlich immer etwas mehr Zeit für denjenigen, der nun nicht mehr da ist, nehmen können oder man hätte ihm besser zuhören können und man hätte hätte hätte…Diese Gedanken trägt man vermutlich auch immer mit sich. Aber viel wichtiger und ausschlaggebender ist es doch eigentlich wie viel schöne Zeit man mit der Person verbracht hat. Wie viele Momente man geteilt hat, wieviele  Erinnerungen man gesammelt hat.

Trauer in der Familie

Wenn man nun nicht mehr ein Singlehaushalt ist, sondern eine Familie dann spielt die Trauer für alle Familienmitglieder eine Rolle. Denn entweder trauern die anderen Familienmitglieder genauso wegen des Verlust der verstorbenen Person oder aber sie müssen mit der Trauer ihres Familienmitglieds umgehen können. Es ist wichtig mit Kindern (altersgerecht) über den Tod zu sprechen und über die aufkommenden Gefühle.

Wie redet man mit Kindern über den Tod

Mit Kindern über den Tod kindgerecht zu reden ist wichtig. Das erste Mal haben wir mit unserer Tochter Mini-Snyggis über dem Tod geredet als sie 3 Jahre war und ihre Uroma gestorben ist. Wir haben verschiedene Kinderbücher zu dem Thema mit ihr angeschaut und sie war bei der Beerdigung dabei.
Ihre Fragen haben wir beantwortet und sie ernst genommen und berücksichtigt. Denn auch sie hatte die Uroma lieb und verstand nicht warum sie jetzt nicht mehr da ist.

Man sollte ihnen ehrlich erklären, dass der Tod etwas Unumkehrbares ist. Falls Kinder fragen, ob auch Eltern oder gar sie selbst sterben können sollte man auch hier ehrlich sein. ABER ihnen die Angst nehmen, dass Menschen in der Regel erst sterben, wenn sie sehr alt sind.

Dadurch dass wir einen Glauben haben ist es vielleicht etwas tröstlicher für einen selbst und für die Kinder, wenn man glaubt, dass die Seele nach dem Tod in dem Himmel wandert und „weiterlebt“.

Was sollte man vermeiden wenn man mit Kindern über den Tod redet

Man sollte Formulierungen vermeiden wie „Der Verstorbene ist eingeschlafen bzw schläft für immer“ dadurch können Kinder Angst vor dem Einschlafen bekommen.
Und man sollte Kindern auch nicht erklären was mit dem Körper im Sarg später passiert. Die Erklärung von Verwesungsprozessen sind für diese Altersgruppe nicht angebracht und schürt ganz sicher Ängste und Traumata.

Zeigt man seine Gefühle vor den Kindern?

Uns ist es sehr wichtig mit unseren Kindern immer über unsere Gefühle zu reden und sie auch zu zeigen. Eltern dürfen selbstverständlich auch traurig sein und weinen und das auch vor den Kindern. Eltern sind auch nur Menschen. Gefühle zu verbergen schadet. Über Gefühle zu reden, die in Worte zu fassen und zu erklären ist wichtig. Trauer und Gefühle zu zeigen gibt Kindern die Möglichkeit zu lernen wie man mit Trauer umgehen kann.

Trauerbewältigung gemeinsam in der Familie

Kindern sollte auch während dieser schweren Zeit Halt durch einen normalen Alltag und Aufmerksamkeit gegeben werden. Geborgenheit zu schenken und Gespräche zu führen und Fragen zu klären, sind wichtig. Und Erwachsene sollten nicht vergessen, dass Kinder anders trauern. Es kann vorkommen, dass in einem Moment das Kind vor Trauer um den Verlust weint, aber im nächsten Moment sich über etwas freut und lacht und hüpft. Kinder dürfen Kinder sein in jedem Moment. Schön ist es wenn man gemeinsame Rituale schafft, das Grab der geliebten Person besuchen, Blumen und Bilder bringen, eine Kerze anzünden, Fotos anschauen. Der geliebte Mensch lebt trotz Tod im Herzen von uns weiter, solange man Erinnerungen an ihn hat.

Alles Liebe
Eure Gwendolin

Kinderbuchtipps zum Thema: Wie erklläre ich Kindern den Tod?

Hier noch ein paar gute Kinderbücher zum Thema „Kindern den Tod erklären“, die wir selbst im Bücherregal stehen haben.

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