Regenbogenbaby im Bauch

Ein Regenbogenbaby im Bauch – schwanger nach Fehlgeburt – über Ängste, Sorgen und das unfassbare Glück

Zwischen unglaublicher Freude und furchtbarer Sorge – schwanger nach Fehlgeburt – das erste Trimester

In „Hurra wir sind schwanger“ habe ich auch hier im Blog meine Schwangerschaft in der 17. Schwangerschaftswoche verkündet. Das unfassbare Glück, das einer Mutter im Bauch wächst ist wirklich ein großes Wunder und ich bin unsagbar dankbar.  Diese Schwangerschaft ist aber für uns auch noch einmal ganz anders als die erste mit Mini-Snyggis. Denn diesmal waren wir nicht so unwissend naiv und sorgenfrei.

Schwanger nach Fehlgeburt – zwischen Angst und Freude

Dieser Schwangerschaft ging leider eine frühe Fehlgeburt voran, die uns emotional extrem mitgenommen hat. In meinem Erfahrungsbericht zur Fehlgeburt, nehme ich euch ein Stück weit in diese Gedanken und Gefühlswelt mit. Vielleicht habt ihr selbst schon diese Erfahrung machen müssen und möchtet lesen wie es anderen damit ergeht. Das Erlebnis des frühen ungewollten Abgangs war niederschmetternd und für mich bisher das Schlimmste in meinem Leben. Doch wir wollten keine Pause einlegen, der Kinderwunsch war weiterhin groß und für mich der beste Weg um mit der Situation klar zu kommen. Alles andere hätte mich weiter in ein tiefes schwarzes Loche katapultiert. Die Hoffnung auf eine erneute Schwangerschaft war für mich der Ausweg. Die Fehlgeburt wird einen Grund gehabt haben, auch wenn ich ihn nicht kenne und nicht verstehe. Aber umso größer war die Freude, als ich 2 Monate nach diesem sehr schmerzenden Erlebnis wieder einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt. Ich freute mich so unglaublich und konnte es kaum fassen, dass es wieder so schnell klappte und bastelte Marten gleich eine Botschaft in einer kleinen Schachtel.

Schachtel

Als Marten das Schächtelchen öffnete und dessen Inhalt begriff, war auch er unsagbar glücklich und war absolut zuversichtlich. Meine Zuversicht wurde leider immer wieder einmal von Ängsten eingedämmt.

Glück und Angst liegen manchmal so nah

Die tolle Neuigkeit, dass in meinem Bauch ein neues Leben heranwächst, war leider auch mit viel Angst und Sorge begleitet. Bis zur 12. Woche ist nichts sicher und an sich auch da noch nicht alles in Butter. Mir war morgens häufig übel und Marten freute sich insgeheim darüber, da es natürlich auch irgendwie ein Zeichen dafür ist, dass ich noch schwanger bin. Doch bei jedem Toilettengang befürchtete ich wieder das Schlimmste und dann bekam ich an einem Wochenende in der 7ten Schwangerschaftswoche morgens beim Frühstück auf einmal eine ziemlich starke schwallartige Blutung und ich war verzweifelt. Ich rannte sofort auf Toilette und fing an zu heulen. Marten verstand sofort was passiert sein muss. Mini-Snyggis wusste natürlich nicht was los war, von der vorangegangenen Fehlgeburt hatten wir ihr nichts erzählt. Ich beschloss ins Krankenhaus zu gehen. Marten und Mini-Snyggis brachten mich dorthin. Die Blutung hatte inzwischen aufgehört bzw. war nur noch sehr schwanch. Aber diesmal wollte ich unserer Maus die stundenlange Warterei im Hospital ersparen und so schickte ich Marten mit Mini-Snyggis zum Spielplatz. Als ich nach 3 Stunden Warterei endlich ins Behandlungszimmer kam, bereitete ich mich bereits auf das Schlimmste vor.

Entwarnung oder doch nicht?

Doch als die Ärztin den Ultraschall machte sah sie eine intakte Fruchthöhle und auch das Herz von unserem kleinen Krümel schlagen. Das war das erste Mal, dass ich die Kurve des Herzschlags meines Bauchbewohners sah und war unsagbar glücklich und erleichtert. Die Ärztin sagte mir aber ganz sachlich und nüchtern, dass es aber auch sein kann, dass wenn ich so eine starke Blutung hatte, der Abort noch kommen kann – das Herz heute oder morgen noch aufhören kann zu schlagen. Es ist nichts sicher, man könne nur abwarten. Das trübte natürlich wieder meine Gedankenwelt, aber ich war für den Moment erst einmal unsagbar glücklich und dankbar, dass unser Bauchbewohner noch lebte und verließ das Krankenhaus mit dem ersten Foto unseres zweiten Kindes in der Hand glücklich bei Regen.

Feststellung der Schwangerschaft – manchmal wohl nicht ganz so einfach- vom Zittern und Bangen

Eine knappe Woche später erhielt ich einen Termin bei der Frauenärztin zur Erstuntersuchung bzw. zur Feststellung der Schwangerschaft. Zum ersten Termin kam Marten mit. Wir waren zuversichtlich und Marten freute sich den kleinen Krümel auf dem Ultraschallbildschirm auch zu sehen.

Doch dann kam schon wieder alles ganz anders.

Die Ärztlin suchte mit dem Ultraschallgerät herum und fand nichts. Sie kniff einmal die Augen zusammen und teilte mir mit: „Dies ist keine normale Schwangerschaft“. Ich kann keine Fruchthöhle finden. Für mich brach in diesem Moment eine Welt zusammen und ich fing in Martens Armen an zu weinen. Nachdem ich mich dann etwas gefangen hatte, sprach ich mit der Ärztin noch einmal über die vorangegangene Fehlgeburt, bei deren Nachuntersuchung ich ja bei ihr bereits war und über die kürzliche Blutung. Sie war sich sicher, dass es wieder ein Abort war und wollte mir Tabletten mitgeben.

Die Hoffnung im Herzen

Doch Marten und ich konnten es nicht fassen und Marten sagte: Das kann doch aber nicht sein – letzte Woche war doch noch etwas zu sehen und nun nicht mehr! Und auch ich konnte es nicht glauben und fragte die Ärztin, ob sie mir nicht nocheinmal die Ultraschallaufnahme zeigen könne. Die Ärztin beschloss darauf noch einmal mit mir einen Ultraschall zu machen und suchte und suchte

…und fand dann aber doch eine Fruchthöhle am äußersten Rand meiner Gebärmutter und zwar mit intakten Inhalt – UNSER BABY!

Mir fiel eine ganze Felswand vom Herzen und war einfach überglücklich. Was für Tiefen und was für Höhen bei einem einzigen Arztbesuch. Die Ärztin entschuldigte sich aufrichtig und war ebenfalls glücklich noch einmal geschaut zu haben. Vom absoluten Glücksgefühl beflügelt gingen wir mit einem zweiten Bild von unserem Baby im Bauch nach Hause.

Doch neben Hoffnung und Freude auch immer wieder Sorge im Herzen

Die Tage verstrichen und dennoch blieb meine Sorge. Die Zeit bis zur „sicheren“ 12ten Woche verging viel zu langsam. Das erste Trimester war nun erreicht, aber von wegen Sicherheit… zu meinem Übel bekam immer wieder mal leichtere Blutungen. Diese brachten wieder in schiere Verzweifelung trieben. Doch nach einer ärztlichen Untersuchung konnte zu meiner Beruhigung festgestellt werden, dass es dem Krümel im Bauch gut geht, ich aber einen Polypen in der Gebärmutter habe, der aber nicht bedenklich sei und die Blutung daher wohl komme. Der Polyp würde entweder von selbst abfallen oder nach der Geburt operativ entfernt werden.

Das erste Trimester war voller Sorge und Angst und keineswegs eine unbeschwerte Schwangerschaft. All diese Angst kannte ich von der Schwangerschaft mit Mini-Snyggis nicht. Bei Mini-Snyggis habe ich mir während des ganzen Schwangerschaftsverlaufs nie Sorgen gemacht ich war absolut zuversichtlich und hätte mir nicht vorstellen können, dass etwas schiefgehen können.So ist in dieser Schwangerschaft nun alles anders.

Es wird alles gut! – Mein Mama-Mantra für den weiteren Verlauf

Mit der 16ten Woche hörten diese kleinen Blutungen auch endlich auf und ich fühlte mich von nun an sicherer. Die Ängste nahmen ab und ich ging mit mehr Zuversicht an die Schwangerschaft. Das zweite Trimester begann (auch wenn ein wenig verspätet) mit etwas mehr Entspanntheit. Über das zweite Trimester folgt noch ein weiterer Artikel, denn mittlerweile bin ich in der 21sten SSW und komme auch schon bald in die 22.Woche 🙂

Alles Liebe
Eure Gwendolin


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6 comments to “Ein Regenbogenbaby im Bauch – schwanger nach Fehlgeburt – über Ängste, Sorgen und das unfassbare Glück”

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